Eine Gruppe von Jugendlichen steht auf einer Bühne und hält Preise in der Hand Das sind die Gewinner*innen der Make-Your-School-Awards 2022. Quelle: Gerhard Kopatz/ Wissenschaft im Dialog

Live und in bunter Farbe: Das war das Maker Festival 2022!

Nach drei Jahren war es wieder so weit: Das Maker Festival fand live vor Ort und in Farbe voller bunter Wimpelketten statt.

Gleichzeitig war es auch eine kleine Premiere: Zum ersten Mal fand das Maker Festival als hybride Veranstaltung statt. Dadurch konnten sowohl Besucher*innen in Berlin vorbeikommen, Dinge ausprobieren und mittüfteln, aber auch bundesweit konnten Zuschauer*innen im Livestream das Programm verfolgen, kommentieren und mitdiskutieren und in einem Online-Workshop selbst aktiv werden.

Für jedes Problem ein passender Hack

Das Highlight der Veranstaltung waren die Hacks der Jugendlichen, die bei Hackdays von Make Your School entstanden sind. Ganze 16 Teams präsentieren in Marktplatz-Atmosphäre ihre selbst entworfenen Prototypen. Vom witze-erzählendem Teddybär, über smarte Schüler*innenausweise bis hin zu Wetterstationen und einem Antistopfinator.

Zwei Mädchen präsentieren lächelnd ihren Hack. Sie stehen vor einer Pappwand, an der rosa und weiße Luftballons und viele Zettel hängen. Ihr Hack ist eine gelb-pinke Box, auf die der Name Antistopfinator und ein Smiley geklebt sind.
Auch Tabu-Themen haben Gehör bekommen: Kein Toilettenpapier mehr vorrätig? Der Antistopfinator hilft! Quelle: Gerhard Kopatz/ Wissenschaft im Dialog

Die Jugendlichen haben bewiesen: Für jedes (Schul-)Problem gibt es zahlreich passende Lösungen – und Prototypen, die sie selbst gebaut und programmiert haben. Das beeindruckte nicht nur die Besucher*innen, auch die Jury, die die Hacks bewertete war begeistert. Die Preisverleihung der Make-Your-School-Awards war der Höhepunkt des Festivals.

„Jede Idee hat das Potenzial die Welt zu verändern.“
– Kimberly Klebolte

Doch zunächst startete der Tag mit einer Keynote von Kimberly Klebolte, Leiterin der Initiative #SheTransformsIT bei Bitkom e. V.
Digitalisierung prägt unseren Alltag – doch was bedeutet das eigentlich? Welche Fähigkeiten sollten Jugendliche schon in der Schule lernen? Und was für eine Rolle spielt Diversität dabei? Diese und viele weitere Punkte erläuterte Klebolte zum Auftakt des Maker Festivals. Eine wichtige Message: Jede Idee kann die Welt verändern. Wir müssen Dinge nur ausprobieren und dadurch die Welt ein kleines bisschen besser machen. Diversität ist dabei ein wichtiger Bestandteil, den wir alle mitdenken müssen.

Traut euch, Fehler zu machen!

Medienpädagogin Kristin Narr erzählte von fünf Geheimnissen für erfolgreiche Making-Projekte mit pädagogischem Touch. Neugierig geworden, welche das sind? Dann könnt ihr bald auf YouTube den ganzen Vortrag nachschauen. Ein Geheimnis gibt es auch hier schon: Fehler machen ist wichtig. Genau wie ausprobieren, abgucken und korrigieren. Daraus können wir alle viel lernen, wir müssen uns nur trauen.

Kein Festival ohne Musik

Besonders spannend wurde es um 13 Uhr auf dem Festivalhof. Was der große Roboter dort wohl zu suchen hat? Roots, der Bass-spielende Roboter der „One Love Machine Band“ von Künstler Kolja Kugler, zog alle Blicke auf sich und beeindruckte mit seiner Performance Groß und Klein.

Zu sehen ist die obere Hälfte eines etwa drei Meter großen Roboters. Er ist aus grauen, blauen, gelben und roten Schrottteilen zusammengebaut.
Roboter Roots spielte auf dem Festivalhof seinen Bass. Quelle: Gerhard Kopatz/Wissenschaft im Dialog

Auch die Performance von Künstlerin Kathrin Lambert imponierte dem Publikum. Haushaltsgegenstände mit denen Musik gespielt wird? Mit Kreativität ist (fast) alles möglich!

Coden, basteln, Selbermachen!

Bitte anschnallen, wir begeben uns Richtung Mars – oder doch nur auf den Festivalhof? Beim Workshop zum Thema Mars-Rover wurden in Zweierteams ebendiese programmiert, um dann den Festivalhof zu erkunden. Nach dem gleichen Prinzip fahren Mars-Rover auch auf dem Mars und werden dabei von der Erde aus gesteuert. Wie beeindruckend!

Zwei Jungen sitzen an einem Tisch. Neben ihnen steht ein Mädchen. Alle drei arbeiten konzentriert an einem Laptop und einer Platine.
In den Workshops sind tolle Mars-Rover entstanden. Quelle: Gerhard Kopatz/Wissenschaft im Dialog

Von Mastermind, über Paper Circuits bis zum Spiel Heißer Draht – an der Mitmachstation von Paul und Paula von Creators Collective wurde fleißig getüftelt und ausprobiert. Beim Automaduino-Workshop konnten Kinder ab acht Jahren erste Erfahrungen mit visueller Programmiersprache machen und LED-Lämpchen zum Leuchten bringen.

And the winner is…

Dann wurde es spannend: Welche Teams konnten die Jury und das Publikum überzeugen und einen der begehrten Make-Your-School-Awards gewinnen?

Eine hölzerne Tafel steht auf einem Tisch. Darauf steht rechts Maker Festival 2023. Links ist ein Muster, das an die Verbindungen in Schaltkreisen erinnert.
Die Make-Your-School-Awards wurden in den Kategorien Nachhaltigkeit, Design, Innovationspotenzial sowie für den Publikumsliebling verliehen. Quelle: Gerhard Kopatz/Wissenschaft im Dialog

Die Jury hat sich beraten, diskutiert und ist zu einer Entscheidung gekommen. Wir gratulieren den Teams mit den Hacks:

  • Smart-ID 2000 aus Darmstadt: Mit Smart-ID 2000 sollen gechipte Schülerausweise die zurzeit noch vorhandenen Papierausweise ablösen. Außerdem sollen die Toiletten zukünftig nur mit diesen Chip-IDs geöffnet werden können. So soll einer Verschmutzung der Toiletten vorgebeugt werden.
  • Raumsupport aus Braunschweig: Digitales Klassenzimmer, ja bitte! Aber wie benutzt man das AppleTV? Warum funktioniert die Audioausgabe des Smartboards nicht? Und wie war das nochmal mit dem HDMI-Anschluss? Die Webanwendung „Raumsupport“ soll Lehrkräften bei technischen Problemen unterstützen und so den Unterricht effizienter gestalten. Er bietet eine Übersicht aller Räume und deren technischer Ausstattung, eine allgemeine Anleitung der Geräte sowie eine Liste mit häufigen Problemen und deren Lösung.
  • und dem Tischtennis-Roboter aus Offenburg: Der praktische Tischtennis-Roboter könnte im Schul- und Freizeitsport zum Einsatz kommen: Er fährt eigenständig vorwärts und rückwärts durch den Raum und sammelt Tischtennisbälle auf. An einer Abladestation legt er diese automatisch ab.Auch das Publikum hatte entschieden:
  • Publikumsliebling wurde Team Klame aus Ettenheim mit ihrem Hack Klampe: Nie mehr Schlange stehen vor den Toiletten in der Pause – das ist die Idee hinter der „Klampel“. Diese Ampel soll schon im Flur anzeigen, wie voll die Toiletten sind und so den Zustrom während der Pause regeln. Sind mehr als acht Personen durch die Toilettentür gegangen, schaltet sie sich auf rot. Auch können so Abstandsregeln in den Toilettenräumen besser berücksichtigt werden.
Eine Frau steht vor bunten Sitzwürfeln mit den Make-Your-School-Logos und hebt die linke Hand. Sie hat ein Headset-Mikrofon an und einen Laserpointer in der rechten Hand.
Kimberly Klebolte sprach in der Keynote über Diversität und Digitalisierung. Quelle: Gerhard Kopatz/ Wissenschaft im Dialog
Zwei kleine selbstgebaute Mars-Rover stehen auf einem Tisch. Sie sind weiß, haben jeweils sechs Räder und aus ihren Seiten ragen Kabel. Mehrere Leute sitzen um den Tisch. Von ihnen sind nur Hände und Unterarme zu sehen.
In den Workshops wurde fleißig getüftelt. Entstanden sind unter anderem Mars-Rover. Quelle: Gerhard Kopatz/ Wissenschaft im Dialog
Eine Frau steht auf einer Bühne. Hinter ihr ist eine Leinwand angebracht. An den Seiten der Bühne stehen bunte Sitzwürfel mit den Make-Your-School-Logos. Etwa 50 Menschen sitzen mit dem Rücken zur Kamera vor der Bühne und hören dem Vortrag zu.
Susan Zare moderierte die Veranstaltung. Quelle: Gerhard Kopatz/ Wissenschaft im Dialog
Drei Erwachsene und ein Jugendlicher hocken auf dem Boden und begutachten ein selbstgebautes Gefährt, den Tischtennisroboter.
Die Jury nimmt die Hacks genau unter die Lupe: Welche überzeugen in den einzelnen Kategorien? Quelle: Gerhard Kopatz/ Wissenschaft im Dialog
Ein Jugendlicher steht vor einem blauen Maker-Festival-Plakat. In der linken Hand hält er einen kleinen, flachen Holzpokal in Form eines rechteckigen Quaders. In der rechten Hand hält er seine Maker Festival 2023 Urkunde.
Herzlichen Glückwunsch an den Gewinner in der Kategorie Design! Quelle: Gerhard Kopatz/Wissenschaft im Dialog

 

 

Nach einem Tag voller neuer Eindrücke, kreativem Austausch und jeder Menge Making-Spirit ließ das Make-Your-School-Team gemeinsam mit allen Jugendlichen und Programmbeteiligten den Tag mit einer Schifffahrt durch Berlin ausklingen.

Wir sagen danke und bis nächstes Jahr: Am 23. September 2023 findet das nächste Maker Festival statt.

Ausgewählte Beiträge des Maker Festivals gibt bald es auf unserem YouTube-Kanal zum Nachschauen.

Ihr wollt mehr über das Maker Festival erfahren? Dann klickt auf die Seite des Maker Festivals.

war bis September 2022 Volontärin in der Kommunikation und vor allem für die Betreuung der Social Media Kanäle, den Newsletter und die Tutorials zuständig.